Die Trennung vom Partner ist ein schmerzhafter Prozess und nicht immer stimmen die Eheleute über den Zeitpunkt der endgültigen Scheidung überein. Je nach Verzögerungstaktik kann die Scheidung sogar über Jahre hinausgezögert werden. Wie lange kann eine Scheidung maximal dauern?
Das Wichtigste in Kürze: Die Scheidung verzögern
- Bereits durch die Nicht-Einwilligung eines Partners kann sich die Scheidung verzögern – bis zu zwei zusätzliche Jahre lang.
- Auch die Abgabe von Folgesachen an das Gericht zieht das Scheidungsverfahren in die Länge.
- Warum die Scheidung hinauszögern? Vorteile gibt es beispielsweise unter Umständen bei Unterhaltsfragen und dem Versorgungsausgleich sowie dem Zugewinnausgleich.
Ausführliche Informationen zur Verzögerung der Scheidung erhalten Sie im Folgenden.
Scheidung hinauszögern: Wie lange geht das?
Scheidung rauszögern: Theoretisch mehrere Jahre möglich
Wenn nicht beide Seiten überzeugt sind, kann dies die Scheidung hinauszögern.
Der Mann/die Frau will die Scheidung nicht unterschreiben? Der Mann/die Frau zögert die Scheidung bewusst hinaus? Für den anderen Ehepartner bestehen in der Regel wenig Möglichkeiten, bei einer Scheidung die Verzögerung zu verhindern. Normalerweise kann hier nur die Einigung mit dem Partner helfen.
Wie lange kann man eine Scheidung im Gerichtsverfahren hinauszögern?
Sind jedoch die für die Scheidung nötigen Fristen abgelaufen, kann die rechtliche Trennung auch ohne die Zustimmung des verweigernden Ehepartners vollzogen werden. Spätestens nach drei Jahren sollte der Scheidungswillige sich also einen Anwalt suchen.
Wie lange jedoch das Gerichtsverfahren dauert, ist pauschal nicht zu prognostizieren. Hier ist der Einzelfall entscheidend. Die Scheidung kann sich verzögern, wenn beispielsweise viele Folgesachen zu verhandeln sind. Je mehr Folgesachen Teil des Verfahrens werden müssen, weil zwischen den Ex-Partnern keine Einigung erzielt werden konnte, desto länger dauert auch das gesamte Scheidungsverfahrens.
Scheidung hinauszögern: Gibt es Vorteile?
Anreize im Familienrecht: Wer die Scheidung hinauszögern will, hat manchmal Vorteile.
Doch es kann auch einseitige Vorteile für denjenigen bringen, der die Scheidung hinauszögern will. Denn Trennungsunterhalt wird ausschließlich bis zur Rechtskraft des Scheidungsbeschlusses gezahlt. Vor allem, wenn nachehelicher Unterhalt per Ehevertrag ausgeschlossen wurde, kann dies sinnvoll sein.
Ebenso kann es vorteilhaft sein, die Scheidung zu verzögern, wenn der Versorgungsausgleich zu finanziellen Nachteilen eines Ehegatten führen würde. Auch der Wegfall des Zugewinnausgleichs kann sinnvoll sein. In der Regel muss dann jedoch eine gewisse Einigkeit über die Höhe des Trennungsunterhalts bestehen.