Scheidung kommt bei jungen Paaren erst später, besagt Studie

Von Geralt R.

Veröffentlichungsdatum: 18. Oktober 2018

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Laut einer amerikanischen Studie lassen sich die vielbesprochenen „Millennials“ – also Menschen, die nach 1980 geboren wurden, später scheiden, als die Vorgängergeneration. Im Verlauf der letzten zehn Jahre sei die Scheidungsrate in den USA um fast 20 Prozent gesunken. Dass die Scheidung bei jungen Paaren länger ausbleibt, bedeutet in den Augen der Wissenschaftler sowohl Gutes als auch Schlechtes.

Scheidung bei jungen Paaren – das sagen die Zahlen

Scheidung ist bei jungen Paaren ein geringeres Risiko als bei älteren, wie eine neue Studie besagt.

Scheidung ist bei jungen Paaren ein geringeres Risiko als bei älteren, wie eine neue Studie besagt.

„Die guten alten Zeiten sind vorbei!“ Dieser Meinung schließen sich besonders viele an, wenn es um das Thema Ehe geht. In der Wahrnehmung vieler Menschen werden Ehen immer kurzlebiger und früher geschieden, als in der Vergangenheit. Die Ehe „bis dass der Tod uns scheidet“ klingt längst wie eine Utopie. Eine Studie der Universität von Maryland könnte nun ein Indiz dafür sein, dass dieser Trend rückläufig ist.

Soziologen fanden heraus, dass zwischen den Jahren 2008 und 2016 die Scheidungsrate in Amerika um 18 Prozent gesunken ist. Im Detail bedeutet dies vor allem eins: Scheidung ist bei jungen Paaren seltener als bei älteren, bzw. kommt erst später vor. Natürlich nimmt die Scheidungsrate bei älteren Paaren zu, doch haben die Forscher ihre Ergebnisse um diese Kurve berichtigt. Dennoch ist ein Abfall von acht Prozent zu vermerken, sodass Scheidungsanwälte in den kommenden Jahren entlastet werden könnten.

Ehe ist „Elite-Institution“

Den Grund dafür sehen die Forscher im gesellschaftlichen Wandel, der sich in der neuen Generation an Heiratsfähigen zeigt. Zwar sinkt die Häufigkeit der Scheidung – kommt bei jungen Paaren seltener vor – und dies ist positiv zu bewerten. Doch dies liegt auch daran, dass in den Vereinigten Staaten heutzutage weniger Ehen geschlossen werden.

Ein Abfall ist besonders in den unteren Gesellschaftsschichten zu vermerken. Mangelnde wirtschaftliche Stabilität und Schulden sind Hürden, die viele Paare vom Heiraten abhalten. Schon vor dem Ehevertrag und der Hochzeitsfeier können Gebühren anfallen, die Paare abschrecken.

Auch in Deutschland sinkt die Scheidungsrate

  • Auch hierzulande sinkt die Scheidungsquote wieder, seit sie 2005 ihren Höchststand erreicht hatte.
  • Die Scheidungsquote gibt an, wie viele Scheidungen pro Jahr gegenüber neuer Eheschließungen vollzogen werden.
  • Im Jahr 2017 kamen auf jede Eheschließung in Deutschland 0,38 Scheidungen.

Über den Autor

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Geralt R.

Geralt hat eine Ausbildung als Standesbeamter abgeschlossen und verstärkt seit 2017 unser Team von scheidung.org. Mit seinen Ratgebern informiert er unsere Leser zu verschiedenen Themen im Familienrecht, wie z. B. Unterhalt und Sorgerecht.

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