Orange Day: Ein leuchtendes Signal gegen steigende Gewalt an Frauen
Am 25. November findet jährlich der „Orange Day“ statt. Die weltweite Kampagne rückt Gewalt gegen Frauen in den Fokus der Öffentlichkeit. Dies geschieht vor dem Hintergrund aktueller Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA), die einen Anstieg häuslicher Gewalt in Deutschland belegen.
Was ist der Orange Day?

International werden Gebäude und Wahrzeichen orange beleuchtet. Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Die von UN Women initiierte Kampagne „Orange The World“ nutzt die Farbe als Symbol für eine gewaltfreie Zukunft und soll weltweit Aufmerksamkeit für das Thema schaffen.
Dieser Tag bildet zugleich den Auftakt zu den „16 Days of Activism“, einem Aktionszeitraum, der bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, andauert. Während dieser 16 Tage organisieren Regierungen, Institutionen und zivilgesellschaftliche Gruppen Veranstaltungen, Informationskampagnen und Aktionen, um das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt zu schärfen.
Ziel der Maßnahmen ist es, das Thema sichtbar zu machen und Solidarität mit Betroffenen zu demonstrieren.
Aktuelle Datenlage des Bundeskriminalamts

Wie notwendig diese Aufmerksamkeit ist, verdeutlicht der aktuelle Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) zur häuslichen Gewalt. Die Zahlen zeichnen ein düsteres Bild: Die Fälle von Partnerschaftsgewalt sind erneut gestiegen.
Frauen sind laut den Daten überproportional häufig von häuslicher Gewalt betroffen. Im Jahr 2024 wurden fast 266.000 Opfer häuslicher Gewalt registriert. Bei der Partnerschaftsgewalt waren rund 80 Prozent der 171.069 Betroffenen weiblich. Besonders alarmierend ist die Statistik zu den Femiziden: Beinahe jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners.
Zu den erfassten Delikte zählten unter anderem:
- Stalking
- Nötigung
- Körperverletzung
- Tötungsdelikte
Dabei bildet die BKA-Statistik lediglich das „Hellfeld“ ab, also jene Straftaten, die polizeilich registriert wurden. Es ist von einem größeren „Dunkelfeld“ auszugehen, da viele Vorfälle aus Scham, Angst oder aufgrund wirtschaftlicher Abhängigkeit nicht zur Anzeige gebracht werden.
Hier finden Betroffene Hilfe
Der Orange Day dient auch dazu, Hilfsangebote bekannter zu machen und das soziale Umfeld zu sensibilisieren. In Deutschland existiert ein umfassendes Netzwerk an Beratungsstellen, die anonym, kostenlos und vertraulich unterstützen:
- Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Unter der Nummer 116 016 erhalten Betroffene sowie Angehörige und Fachkräfte rund um die Uhr Beratung in 18 Sprachen.
- Frauenhaussuche: Auf dem Portal können akut bedrohte Frauen nach freien Plätzen in Frauenhäusern und Schutzwohnungen in ihrer Umgebung suchen.
- Hilfetelefon „Gewalt an Männern“: Da auch Männer von häuslicher Gewalt betroffen sein können, bietet die Nummer 0800 123 9900 spezifische Unterstützung.

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